Es ist so weit: Mit dem symbolischen Spatenstich am 18.10.2022 nimmt das Projekt SmartQuart in unserem Wasserstoffquartier in Kaisersesch richtig Fahrt auf, und mit dem Baustart auch sichtbar Gestalt an. Hier entsteht ein klimaneutrales Quartier, in dem Wasserstoff als nachhaltiger Energieträger in der Praxis erprobt wird.
Dafür setzten Bürgermeister Albert Jung, Erster Beigeordneter der Stadt Karl-Heinz Berg, Dr. Stefan Küppers als Technikvorstand der Westenergie AG zusammen mit den Projektverantwortlichen von SmartQuart und vielen Gästen aus der Region den Startschuss.
Mit dem Baustart wird das „Reallabor der Energiewende“ vor Ort Wirklichkeit. „Wir fangen gerade damit an, Fundamente zu bauen“, so Mirko Gronert von der Westnetz GmbH, einem Netzbetreiber des Konsortialführers E.ON SE. „In Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Kaisersesch und den Partnern vor Ort bringen wir unsere jahrzehntelange Erfahrung aus dem Betrieb von Strom und Gasnetzen nun in den Betrieb von Wasserstoffnetzen ein“, so Tom Schulte weiter, der das Quartier Kaisersesch zusammen mit seinem Kollegen Mirko Gronert leitet.
Dr. Stefan Küppers, zudem Vorsitzender des politischen Beirates von SmartQuart, ist mit seinem Wasserstoff-Auto zur Veranstaltung gekommen. Damit die Energiewende in Deutschland gelingt, führe kein Weg am nachhaltigen Energieträger Wasserstoff vorbei, betont Dr. Küppers in einem Interview mit der Rhein-Zeitung.
Das Projekt SmartQuart als Reallabor soll zeigen, dass eine klimaneutrale Energieversorgung technisch sowie auch wirtschaftlich schon heute möglich ist. Dabei setzen die drei Quartiere Kaisersesch, Bedburg und Essen auf unterschiedliche Schwerpunkte. Der Grund dafür: Jedes Quartier bildet eine Struktur ab, die typisch für Deutschland ist – von ländlich bis städtisch. So entstehen drei Vorbilder, die schließlich in ganz Deutschland angewendet werden können. Darüber hinaus entwickelt das Projektteam den sogenannten SmartQuart Hub, über den alle Quartiere intelligent miteinander vernetzt werden sollen.
In Kaisersesch dreht sich alles um das Thema Wasserstoff – genauer gesagt, wird vor Ort ein wasserstoffbasiertes Microgrid gebaut, das die gesamte Wertschöpfungskette des Energieträgers abbildet – von der Erzeugung, Umwandlung, Speicherung und Verteilung bis zur Nutzung. Dabei wird grüner Strom mittels Elektrolyse in klimaneutralen Wasserstoff umgewandelt. Die Energie soll den Endverbraucher*innen zur Verfügung gestellt werden, die diese in den Sektoren Wärme, Strom, Mobilität und Industrie nutzen. Auf diese Weise sollen in der Verbandsgemeinde in Zukunft auch kommunale Gebäude versorgt werden.
Bürgermeister Albert Jung ist stolz, dass gerade in der Verbandsgemeinde das Wasserstoffquartier als Teil von SmartQuart entsteht. Und er ist sich sicher: „Wir nehmen damit eine Vorbildrolle für innovative, klimaneutrale Quartiere in ganz Deutschland ein und tragen dazu bei, Rheinland-Pfalz als modernen und umweltfreundlichen Energie- und Wirtschaftsstandort zu stärken.“ Das Quartier und SmartQuart setzen damit neue Maßstäbe für den Strukturwandel und die Wertschöpfung in der Region. Vor allem jedoch für die Energiewende und eine klimaneutrale Zukunft.
Mehr zum Thema gibt‘s auf der Website der Verbandsgemeinde Kaisersesch.