Bereits zum zweiten Mal traf sich Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach mit Amtskollegen aus Andalusien, um den deutsch-spanischen Austausch bei Projekten rund um das Thema Strukturwandel voranzutreiben. Aus diesem Grund waren der Bürgermeister sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter aus dem südspanischen Estepona, eine gute Autostunde südöstlich von Málaga gelegen, zwei Tage zu Gast in Bedburg.
Denn ähnlich wie im Rheinischen Revier befinden sich auch die Städte an der spanischen Südküste in einem Transformationsprozess. In der Region stehen vor allem die Energiewende und die Produktion von grünem Wasserstoff im Fokus. Themen, die durch die beiden kommunalen Windparks mit Bedburger Beteiligung an der Autobahn A 44n sowie auf der Königshovener Höhe und dem geplanten Grünen Wasserstoff-Hub auch in der Schlossstadt eine große Rolle spielen.
„Die Energiewende und damit auch die Versorgungssicherheit auf Basis regenerativer Energieträger ist nicht ausschließlich eine Herausforderung für Deutschland. Es ist eine europäische, wenn nicht sogar eine weltweite Aufgabe. Wir können als Partner viel voneinander lernen und so gemeinsam profitieren. Daher ist der Austausch und die deutsch- spanische Zusammenarbeit für uns so wichtig“, erklärt Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach.
Um den Strukturwandel im Rheinischen Revier für die Gäste aus Andalusien greifbar zu machen, hat die kleine Delegation am ersten Tag den Tagebau Garzweiler sowie die örtlichen Wind- und Solarparks besucht. Am zweiten Tag ist Bürgermeister Solbach mit seinen Besuchern nach Elsdorf ins QUIRINUS Forum zur SME Management GmbH gefahren und hat gemeinsam mit Geschäftsführer Kurt Vetten technische Lösungen für das intelligente Energiemanagement der Zukunft vorgestellt.
Im QUIRINUS Control Center wurde den Besuchern vorgeführt, wie mit Hilfe digital-basierter Prozesse die Integration von Erneuerbarer-Energien- Anlagen beschleunigt, der Netzausbau optimiert und das Stromnetz durch Echtzeitbeobachtung entlastet werden kann. Zudem lernten die spanischen Gäste, wie in deutschen Kommunen aktuell die Wärmewende vorangetrieben wird.
„Bedburg und Estepona haben einige Gemeinsamkeiten, jedoch sticht eine besonders hervor: Beide Städte sind Pioniere in der Transformation der jeweiligen Stadt, damit diese für die Zukunft bestmöglich aufgestellt sind. Die Stadt Bedburg setzt dabei vor allem auf erneuerbare Energien und zeigt so, wie der Strukturwandel gelingen kann. Das Wissen wollen wir nun mit nach Estepona nehmen und mit Hilfe der erneuerbaren Energiegewinnung und den neuen technischen Möglichkeiten beispielsweise Trinkwasser aufbereiten“, so José María García Urbano, Bürgermeister der Küstenstadt Estepona. In Andalusien sorgt die anhaltende Trockenheit dafür, dass in vielen Städten das Trinkwasser knapp wird, so auch in Estepona. Mit einer nachhaltigen Wasseraufbereitung aus erneuerbaren Energiequellen möchte die Stadt diesem Problem nun begegnen.
Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen besuchte der Bürgermeister von Estepona ebenfalls die Ressourcenschutzsiedlung in Bedburg-Kaster und historische Sehenswürdigkeiten wie die Altstadt von Alt-Kaster und das Bedburger Schloss. Vor ziemlich genau einem Jahr kam es zum ersten deutsch-spanischen Treffen, damals in Andalusien. Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach und Wirtschaftsförderin Sarah- Kristin Röder waren im September 2022 der Einladung des deutschen Konsuls aus Málaga gefolgt und machten sich vor Ort ein Bild von den Projekten in Südspanien. Zeitgleich stellten sie Strukturwandelprojekte aus dem Rheinischen Revier vor. Im Zentrum des Austauschs standen auch da die Themen Erneuerbare Energien, Wasserstoff sowie ressourcenschonendes Bauen.